Verteiler für progressive Schmiersysteme
Progressive Schmiersysteme zeichnen sich dadurch aus, dass die Schmierstellen zeitlich nacheinander mit Öl oder Fett versorgt werden. Dem Progressivverteiler kommt bei diesem Schmiersystem eine besondere Bedeutung zu. Er sorgt dafür, dass die Schmierstellen progressiv mit einer genau definierten Menge an Schmierstoff versorgt werden. Grundsätzlich kommen bei derartigen Systemen Blockverteiler, Scheibenverteiler und Modularverteiler zum Einsatz. Diese unterscheiden sich sowohl in der Anzahl der Auslässe als auch hinsichtlich der Fördermenge pro Abgang.
Progressivschmiersysteme können Öle und Fette mit einem Arbeitsdruck von bis zu 250 bar zur Verfügung stellen. Dank der fast beliebig erweiterbaren Progressivverteiler können in komplexen Anlagen bis zu 150 Schmierstellen versorgt werden. Wird ein Mengenbegrenzer eingesetzt, so können sogar rund 1.000 Schmierstellen mit Öl beliefert werden.
Das Progressivsystem besteht neben dem Verteiler aus einer Pumpe und den erforderlichen Haupt- und Schmierstellenleitungen. Je nach Anwendung und Anzahl der zu versorgenden Stellen werden Verteiler in Haupt- und Nebenverteiler unterschieden. Progressive Schmiersysteme mit Block-, Scheiben- oder Modularverteilern werden vor allem bei mobilen Maschinen und Fahrzeugen sowie bei Pressen, Werkzeugmaschinen und Holz- und Metallbearbeitungsanlagen eingesetzt.
Technische Grundlagen zu Progressivverteilern
Progressivverteiler unterscheiden sich von Einleitungsverteilern zum einen hinsichtlich der Anzahl der Schmierstellen pro Verteiler und zum anderen in Bezug auf die Arbeitsweise. Verteiler in progressiven Schmiersystemen können je nach Modell bis zu 20 Schmierstellen versorgen. Die Förderung des Schmierstoffs erfolgt dabei sukzessive und nicht wie bei anderen Systemen gleichzeitig. Das Progressivsystem eignet sich sowohl für Verbrauchs- als auch für Umlaufschmieranlagen.
Technisch liegt dem Progressivverteiler eine ausgeklügelte Kombination aus Kolben und Dosierelementen zugrunde. Im ersten Schritt drückt das durch die Pumpe geförderte Schmiermittel die Kolben eines Dosierelements in seine Endlage, wodurch das auf der anderen Seite befindliche Öl aus dem Ventil austritt und an die zugewiesene Schmierstelle transportiert wird. Da durch diese Bewegung der Kolben des nächsten Dosierelements freigegeben wird, wiederholt sich dieser Vorgang immer wieder, bis alle Schmierstellen versorgt wurden. Dieses Funktionsprinzip ist bei Blockverteilern, Scheibenverteilern und Modularverteilern grundsätzlich gleich.
Vorteile von Schmiersystemen mit Progressivverteilern
Progressive Schmiersysteme gewährleisten die dauerhafte Schmierstoffförderung von sehr vielen verschiedenen Schmierstellen und können daher in komplexen Systemen eingesetzt werden. Sowohl die Dimensionierung als auch der Aufbau und der Betrieb sind vergleichsweise unkompliziert und wirtschaftlich zu bewerkstelligen.
Bei Bedarf kann das System mit weiteren Progressivverteilern jederzeit erweitert werden, um noch mehr Schmierstellen zu versorgen. Wenn eine Anlage beispielsweise über einen zentralen Hauptverteiler und zwei Unterverteiler verfügt, dann kann bei Bedarf ein weiterer Unterverteiler zur Versorgung von Schmierstellen eingebaut werden.
Blockverteiler, Scheibenverteiler und Modularverteiler
Die drei Typen Blockverteiler, Scheibenverteiler und Modularverteiler unterscheiden sich vor allem in Bezug auf die Anzahl der Auslässe. Scheibenverteiler eignen sich beispielsweise für kleine bis mittlere Anlagen und werden häufig bei Fahrzeugen und Baumaschinen eingesetzt. Die Bauart lässt sich mit Öl als Schmiermittel bei bis zu 200 bar und mit Fett sogar bei bis zu 300 bar betreiben. Blockverteiler eignen sich für ähnliche Drücke und können zwischen 3 und 20 Auslässe mit Schmierstoff versorgen. Sogenannte Segmentverteiler eignen sich auch für größere Anlagen und stellen pro Dosierung bis zu 3.200 mm³ Schmierstoff an jedem Abgang bereit.