Manuelle Schmierung - flexible Lösungen für wartungsarme Anwendungen
Wann ist manuelle Schmierung sinnvoll?
In vielen Maschinen und Fahrzeugen, insbesondere im Bau-, Land- und Kommunalbereich, sind automatische Zentralschmieranlagen nicht zwingend erforderlich oder wirtschaftlich. Gerade bei kleineren Anlagen mit wenigen Schmierstellen, sporadischem Betrieb oder gut zugänglichen Komponenten bietet sich die klassische manuelle Schmierung als kostengünstige und unkomplizierte Alternative an. Hierbei kommen Komponenten wie Handfettpressen, Nippelblöcke, Verteilerleisten, Schmiernippel und Verschraubungen zum Einsatz – robust, langlebig und praxiserprobt.
Die Schmierung erfolgt gezielt per Hand – meist mit einer Fettpresse, die über Schmiernippel eine definierte Menge Schmierstoff in das Lager oder die Reibstelle einbringt. Diese Methode ist besonders dort effektiv, wo sich Reibstellen nicht kontinuierlich bewegen oder nur in bestimmten Betriebsphasen geschmiert werden müssen.
Schmiernippelverlängerungen: Schmierstellen zentral erreichbar machen
Die Verlegung von schwer zugänglichen Schmiernippeln an bspw. Baumaschinen und Fahrzeugen an einen zentralen, gut erreichbaren Punkt ist eine kostengünstige Alternative zu automatischen Zentralschmieranlagen. Schmiernippelverlängerungen sollten jedoch nur bei Anwendungen mit wenig zu schmierenden Reibstellen zum Einsatz kommen, da jeder Schmiernippel in der klassischen Version einzeln angesteuert werden muss, welches bei einer großen Anzahl an zu schmierenden Stellen einen erheblichen Zeitaufwand bedeutet. Bei häufig abzuschmierenden Stellen sollte ebenfalls lieber eine automatische Schmierung zum Einsatz kommen.
Die klassische Schmiernippelverlängerung setzt sich aus einem Nippelblock / Verteilerleiste mit T-Bohrungen und Anschlussmöglichkeiten nach Anzahl der Schmierstellen, Hauptleitungen (Polyrohr Ø 6x1,5mm bei Schmierleitungslänge von max. 1 Meter oder Hochdruckschlauch / Stahlrohr bei Leitungslängen >1 Meter), sowie den entsprechenden Verschraubungen zusammen.
Alternative Lösung: Progressivverteiler mit zentralem Zugang
Bei etwas komplexeren Anwendungen kann ein Progressivverteiler (in Block- oder Scheibenbauform) als „intelligente Schmiernippelverlängerung“ eingesetzt werden. Er wird zentral montiert und über einen einzelnen Schmiernippel gespeist – das Fett gelangt dann automatisch über definierte Kolbenbewegungen sequentiell zu mehreren Schmierstellen.
Diese Lösung verbindet die Einfachheit der Handbedienung mit dem Vorteil, dass mehrere Stellen mit nur einem Zugangspunkt versorgt werden können. Allerdings ist der Fettbedarf je Zyklus höher, und es werden deutlich mehr Pumpenbewegungen benötigt, um alle Ausgänge zu füllen – insbesondere bei 10, 15 oder sogar 20 Auslässen.
Häufige Fragen zu Manueller Schmierung (FAQ)
Wann ist manuelle Schmierung besser als eine Zentralschmieranlage?
Wenn nur wenige Reibstellen vorhanden sind oder der Wartungsaufwand gering ist, ist die manuelle Schmierung wirtschaftlicher und einfacher in der Wartung.
Wie viele Schmierstellen lassen sich sinnvoll manuell versorgen?
Je nach Zugänglichkeit und Häufigkeit der Schmierung empfehlen sich max. 5–10 Stellen pro Gerät. Bei höheren Zahlen lohnt sich eine Automatisierung.
Welche Leitungslänge ist mit Polyrohr möglich?
Bei maximal 1 m Leitungslänge kann ein Polyrohr (z. B. Ø 6x1,5 mm) verwendet werden. Bei längeren Wegen ist Hochdruckschlauch oder Stahlleitung erforderlich.
Wie funktioniert ein Progressivverteiler bei manueller Schmierung?
Ein einziger Schmiernippel speist den Verteiler. Durch die Kolbenbewegung wird Fett nacheinander in alle Ausgänge gedrückt. Ideal für zentral gelegene Gruppen-Schmierstellen.
Was sind typische Einsatzbereiche?
Mobile Baumaschinen, kleinere Produktionsanlagen, Gabelstapler, landwirtschaftliche Geräte und Sondermaschinen mit sporadischem Betrieb.